Bengal cat looking relaxed

Bengalkatze – Glitzerfell dank wilder Vorfahren

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Auf einen Blick
GEWICHT
3.5 – 8 kg
SCHULTERHÖHE
20 – 40 cm
LÄNGE
35 – 45 cm | mit Schwanz 60 – 75 cm
FELL
kurz – seiden
AUGENFARBE
Variiert mit Fellfarbe
LEBENDSAUER
10 – 16 Jahre
HERKUNFT
USA

Aussehen & Fell: Leo-Plüsch mit Glitzer

Bengalkatzen sind von mittlerer bis großer Größe und besitzen ein auffälliges Muster, das nicht von ungefähr an eine Wildkatze erinnert. Im Stammbaum einer jeden Bengalin steckt nämlich eine kleine wilde Leopardenkatze (mehr dazu unter Geschichte). Es existieren zwei grundlegende Fellmuster: Spotted (gefleckt) und Marbled (marmoriert). Für den Rassestandard gilt, je mehr Kontrast, desto besser. Das Rosettenmuster der gefleckten Bengalen ist einzigartig unter Hauskatzen. Normalerweise sind diese nur wilden Verwandten vorbehalten, wie dem Leopard, Jaguar, Ozelot oder Margay.  

Ihre äußeren Merkmale sind kurzes, eng anliegendes, seidiges Fell, ein leicht dreieckiges Gesicht, und ein muskulöser, agiler Körper. Einige Besonderheiten die sie aufweist: Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, was sich beim Gehen durch ein leicht erhöhtes Hinterteil bemerkbar macht. Zudem ist ihr Kopf länger als breit, und die Brücke ihrer Nase ist am oberen Ende breiter als die anderer Rassekatzen. 

Ihr Fell ist pflegeleicht und bedarf nur ein Mal pro Woche gewissenhaftes Striegeln.

Hauptsächlich ist dies eher dienlich, um den Körper deiner Katze auf ihren gesundheitlichen Zustand zu überprüfen. Bei einigen, aber nicht bei allen Tieren schimmert der Bengalenfluff beinahe wie mit Gold gesponnene Seide oder wie Perlmutt (je nach Basis-Farbe) und ist wunderschön anzusehen. Dieser Schimmer wird Glitter genannt und ist im Rassekatzenreich einmalig! Glitter ist eigentlich nur die Lichtreflektion von Haaren, die hohl und durchscheinend sind. Diese werden von einem rezessiven Gen verursacht.

Es gibt sogar DNA Tests, um zu überprüfen, ob eine Katze eine oder zwei Glitter-Gen Kopien hat – nur bei zwei Kopien wird das Fell tatsächlich glitzern. Doch nicht von Geburt an strahlt jedes Bengalen-Fell derart. Tatsächlich kommen Kitten mit wenigen Wochen in die “Fuzzing” Phase, in der sie bleiben, bis sie ungefähr 3 Monate alt sind. In dieser Zeit ist ihr Fell lang, dunkel, fusselig und ihr Fellmuster wirkt verwaschen. Dieser niedliche Fuzz dient der Tarnung und kommt in den ersten beiden Generationen verstärkt vor. 

Die Basis-Farben der Bengalen, die allgemein anerkannt sind Braun, Schnee und Silber. Braune und silberne Tiere haben häufig grüne oder goldene Augen, die hellste Variation der Bengalkatze mit Schnee-Fell hat immer blaue Augen, aber es gibt auch Variationen von Schnee, die wieder grünliche oder goldene Augen haben. Andere Organisationen als TICA erkennen auch Blau, Kohle und Schwarz als Grundfarben an.

Bengal cat looking around carefully

Bengalkatze Gesundheit – Risiken und Erbkrankheiten

Bengalen können bestimmte gesundheitliche Probleme erben. Dazu gehören Katarakt, besser bekannt als Grauer Star, progressive Netzhautatrophie (PRA) und hypertrophe Kardiomyopathie (HKM). Verantwortungsvolle Züchter ergreifen Maßnahmen, um diese Probleme zu erkennen oder möglichst zu vermeiden. Ein Katarakt ist eine Trübung der Augenlinse. Diese kann sich im Alter entwickeln, manchmal aber treten vererbte Katarakte auch bei jungen Katzen auf. PRA führt zu fortschreitender Erblindung, gegen die es leider keine Behandlung gibt.

Es wird vermutet, dass PRA bei Bengalkatzen durch ein rezessives Gen verursacht wird.

Das Veterinary Genetics Laboratory an der University of California, Davis, hat in Zusammenarbeit mit der University of Missouri einen Gentest für PRA entwickelt. Dieser kann Züchtern helfen, frühzeitig auf das Gen zu testen.  

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HKM) ist die häufigste Form der Herzerkrankung bei Katzen und wurde auch bei Bengalen diagnostiziert. Sie verursacht eine Vergrößerung (Hypertrophie) des Herzmuskels. Falls du schon einmal gehört hast, dass die Krankheit durch schlechte Ernährung verursacht wird, das stimmt nicht. Die Krankheit ist erblich, und Forscher arbeiten daran, das Gen oder die Gene zu identifizieren, die an der Entwicklung von HKM bei Bengalkatzen beteiligt sind. Bis dahin sollten Züchter ihre Zuchttiere jährlich auf Herzgeräusche untersuchen lassen. Katzen, bei denen HKM festgestellt wird, sollten aus Zuchtprogrammen entfernt werden. Meide Züchter, die behaupten, HKM-freie Linien zu haben. Zu behaupten, dass seine Katzen niemals HKM entwickeln werden, ist unseriös. 

Chronische Nierenerkrankung

Chronische Nierenerkrankung (CNE), chronische Niereninsuffizienz (CNI) oder chronisches Nierenversagen (CNV) beschreiben eine bei Bengalen bekannte Erkrankung, bei der die Nieren der Katze zu versagen beginnen, und betrifft in der Regel ältere Tiere. Symptome wie Appetitlosigkeit, erhöhter Durst, Durchfall, Erbrechen, Krampfanfälle und Blut im Urin müssen sofort untersucht werden. Wird CNE frühzeitig erkannt und richtig behandelt, können die meisten nierenkranken Katzen mit einigen Veränderungen und langfristiger Behandlung ein relativ normales Leben führen. Es gibt jedoch keine Heilung, und die Katzen sterben letztendlich daran.  

Eine weitere häufige Erkrankung der Bengalkatze ist die feline Erkrankung der unteren Harnwege (FLUTD, aus dem Englischen “Feline Lower Urinary Tract Disease”), oder Feline idiopathische Cystitis (FIC) bei der sich die Harnblase entzündet. Es wird allgemein angenommen, Stress könne der Auslöser dieser Krankheit sein. Andere Risikofaktoren sind ein inaktiver Lebensstil, Fettleibigkeit, Alter, zu wenig Wasser und eine Vorgeschichte mit chronischen Nierenerkrankungen oder Harnwegserkrankungen. Diese Erkrankung ist schmerzhaft, deshalb weint eine betroffene Katze beim Urinieren oft. Wenn sie es schafft, ein paar Tropfen Urin abzusetzen, ist er dunkel oder blutig. Wenn diese Symptome auftreten, muss deine Katze sofort als Notfall zum Tierarzt, denn unbehandelt wird sie nicht überleben. Aber auch, wenn deine Katze unsauber wird, zum Beispiel an einem anderen Ort Urin absetzt, kann das ein Symptom für FLUTD sein. Wenn deine Katze bereits einmal an FLUTD erkrankt war, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit erneut auftritt. 

Auch Hüftdysplasien, Pankreatitis, Gastroenteritis und Lymphome können bei der Bengalkatze vermehrt vorkommen.

Ernährung – naturnahes Futter für empfindliche Bäuche

Dank der ausgesprochen hohen Aktivität der Bengalkatze freut sie sich über Futter, das ihrem Energiebedarf gerecht werden kann. Das bedeutet, es sollte möglichst viel Fleisch enthalten sein, da alle Katzen aufgrund ihrer biologischen Beschaffenheit aus tierischen Bestandteilen den größten Nutzen ziehen. Der Magen einer Bengalin ist etwas empfindlicher als der manch anderer Rassekatze, und sie ist besonders empfänglich für Stress. Der lässt sich reduzieren, indem man auf unnötige Futterumstellung verzichtet.

Um ihre großen hübschen Augen gesund zu halten, ist Biotin gut. Hilfreich für gesunde Zähne sind ganze Fleischstücke, an denen genügend Abrieb stattfinden kann, um sie sauber zu halten. All diese guten Bestandteile und mehr findest du im hochwertigen Dynasty Emperor Ragout. Bei der Bengalkatze, deren Stammbaum sich stets aus einer wilden Leopardenkatze aus Asien entwickelt, passt dieses Ragout perfekt, da es mit Blick auf die natürliche Beute der Katze entwickelt wurde. Der hohe Feuchtigkeitsgehalt hält die Nieren und Blase immer schön durchflutet, was hilft Entzündungen, Blasen- oder Nierensteinen und andere Nierenerkrankungen vorzubeugen.

Bengalkatze Charakter – extrem neugierige Wasserratte 

Bengalkatzen lieben alles, was andere Katzen auch lieben, aber mit Eigenheiten! Zum Beispiel können sie Stunden damit verbringen, mit Wasser zu spielen. Da kann auch schon mal die Pfote im Wasserglas landen. Oder das ganze Glas auf dem Fußboden, damit das Wasser fließt. Wenn es sonst nichts zu tun gibt, wird vielleicht auch mal ihr Futter zur Bade-Ente. Um das zu vermeiden, kannst du die Wasserschüssel einfach etwas weiter entfernt vom Futter aufstellen. Im Sommer freut sie sich über ein Planschbecken mit Spielzeug im Wasser, ein besonderer Luxus für die Bengalkatze, denn sie schwimmt gut und gern.

In deinen vier Wänden wirst du sie vermutlich dabei beobachten können, wie sie versucht, den Wasserhahn aufzudrehen. Zum einen wegen ihrer Liebe zum Wasser, aber auch, weil diese Katzen generell dazu neigen, zu “knobeln”. Sie sind unglaublich neugierig und probieren Dinge aus, auf die andere Katzen nicht einmal kommen würden, wie Schubladen, Türen und andere Öffnungen zu untersuchen. Dementsprechend musst du darauf achten, dass Toiletten geschlossen sind und du vielleicht auch mal zusperrst, wenn du duschen gehst, sonst planscht deine Mieze nämlich im Klo (ein No-Go, da in den meisten Haushalten Chemikalien in der Toilette zum Einsatz kommen) oder steht auf einmal neben dir in der Dusche.

Ein Tipp:

Besorg dir Kindersicherungen für Türen, Mülleimer und Toilettendeckel. Und ganz wichtig: Abdeckungen für Steckdosen und für dein Kochfeld mit Touch-Steuerung. Ja, du hast richtig gelesen – die Bengalen sind die Katzenkinder schlechthin. Dank ihrer lauten Stimme und ihrem großen vokalen Repertoire wirst du auf jeden Fall merken, wenn die Fellschuh drückt. 

Das ist aber noch lange nicht alles, was an der Bengal-Katze ein wenig anders ist. Sie ist unglaublich aktiv und braucht viel Beschäftigung. Kommst du dieser Pflicht nicht nach, trifft dich dasselbe Schicksal wie alle anderen Katzenbesitzer, die sich zu wenig mit ihrer Fellnase beschäftigen: Die Einrichtung leidet. Wenn Miezen “die Wohnung auseinandernehmen” oder sonstigen “Quatsch” veranstalten, ist das meistens ein Zeichen der Unterforderung. Bei dieser bestimmten Katze kommt aber noch dazu, dass sie die Angewohnheit hat, Gegenstände zu stehlen, zu verstecken oder zu ersäufen. Und sie ist der Stereotyp der Katze, die alles runter kloppt, was sie findet, wenn ihr langweilig ist.

Zum Auspowern sind tägliche Spiel-Einheiten mit verschiedenen Spielzeugen wie Angeln, Bällen und Katzenminze-Mäusen ein absolutes Muss.

Wie ihre wilden Vorfahren springt die Bengalkatze gerne auf Bäumen herum, weshalb Klettermöbel eine wertvolle Anschaffung darstellen. Am besten ist eine sogenannte Kletterlandschaft. Dazu kannst du mehrere Kratzbäume aufstellen (die an der Wand gesichert sein sollten), und mit anderen Wandelementen verbinden, die mit Fell oder Sisal bedeckt sind, um deiner Katze guten Halt zu bieten und die Verletzungsgefahr zu minimieren. So entsteht eine freie Bahn für viel Bewegung. Nicht nur kann dein Stubentiger darauf rennen, springen, klettern und sich richtig austoben, auch Agility- und Klickertraining kannst du hier initiieren, um ihr intelligentes Wesen zu fordern und ihr die geistige Herausforderung zu bieten, die sie so dringend braucht. Außerdem ist es spannend für Katzen, aus dem Fenster zu gucken und andere Lebewesen oder herumfliegendes Laub zu beobachten, wofür erhöhte Sitz- und Liegemöglichkeiten an den Wänden bis hinauf zur Decke ideal sind. 

Die Bengalin ist außerdem dafür bekannt, Verhalten zu lernen, welches du eigentlich eher mit Hunden verbindest als mit Katzen, zum Beispiel zu apportieren, “Sitz” und “Bleib” Kommandos zu folgen und Gassigehen zu lieben (für ihre Sicherheit am besten mit Geschirr). Ach, da war auch noch was: Sie lassen sich gut mit Hunden sozialisieren. Kleine Nagetiere und Vögel solltest du aber nicht unbedingt zuhause haben, denn die werden sehr gerne gejagt! Wie für alle Rassekatzen gilt auch hier: Nicht unbeaufsichtigt rauslassen, denn es besteht Diebstahl-Gefahr. Garten und Balkon müssen gesichert sein, wenn du deiner Mieze selbstständigen Auslauf ohne Leine ermöglichen möchtest. Mal von den nicht unbedingt pflegeleichten Eigenarten abgesehen sind diese Katzen für ihre bemerkenswerte Anhänglichkeit bekannt. Sie sollen ihren Besitzern auf Schritt und Tritt folgen und sehr geduldig und lieb sein. 

Bengalkatze Geschichte – ein steiniger Weg von wild zu häuslich

Im Jahr 1963 kreuzte Jean S. Mill eine Hauskatze mit der Asiatischen Leopardenkatze (Prionailurus bengalensis, daher auch der Name), einer gefleckten, kleinen, wilden Katzenart aus Asien. Dies war der erste Versuch, das liebevolle Wesen eines Stubentigers und das markante Aussehen von Leoparden, Ozelots und Jaguaren zu vereinen. Die moderne Bengalkatze geht auf Katzen zurück, die von Mill in den frühen 1980er Jahren gezüchtet wurden. 

In der Geschichte der Rasse heißt es, anfangs sei die Züchtung schwierig gewesen. Viele Kitten überlebten nicht, und die ersten drei Generationen brachten nur unfruchtbare Männchen hervor. Damals wurde also wieder mit dem Vater zurück gekreuzt. Übrigens wurde die Bengalkatze von der Cat Fanciers Association (CFA) bis 2018 nicht als Rassekatze anerkannt! Inzwischen dürfen aber auch Bengalen ab der fünften Generation an den Shows der CFA teilnehmen. Zuerst akzeptiert wurde die Bengalkatze 1983 von The International Cat Association (TICA). Es wird sich erzählt, dass die ersten Bengalen mit Glitter, die an Shows teilgenommen haben, erstaunt von den Juroren abgerieben wurden, weil man dachte, sie wären mit Mica (einem metallisch schimmernden Pulver) bestreut worden, um derart zu schimmern. 

Wildcat Ancestors, Glamorous Descendants

Heute sind Bengalen immer noch in manchen Regionen verboten, wie New York City oder Hawaii. Es gibt aber Unterschiede abhängig davon, welcher Generation sie angehören, zum Beispiel sind Bengalkatzen in Australien verboten, wenn sie Generation Eins (F1) bis Drei (F3) angehören. Du solltest dich also auf jeden Fall schlau machen, ob du sie überhaupt halten darfst, bevor du dich für eine Bengalin entscheidest. Tierschutzorganisationen raten aufgrund der schlechten Lebensbedingungen ihrer wild gefangenen Vorfahren und des immensen Stresses und der Schmerzen, denen die Mutter (Hauskatze) bei der Zucht ausgesetzt ist, dringend vom Kauf von Bengalen ab.

Geeignet für teilzeitbeschäftigte erfahrene Katzenhalter mit großer Wohnung oder Haus

  • Erfahrungslevel: Erfahren  
  • Haltung: große Wohnung oder Haus 
  • Beschäftigungslevel: Hoch 
  • Energie Level: Hoch 
  • Trainierbarkeit: Hoch 
  • Anhänglichkeit: Mittel 
  • Freundlichkeit: Mittel 
  • Verspieltheit: Hoch 
  • Redebedarf: Mittel 
  • Intelligenz: Hoch

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