Katzen sind bekannt für ihre akrobatischen Fähigkeiten und ihre unheimliche Fähigkeit, immer auf ihren Füßen zu landen. Dabei ist besonders die Wirbelsäule und der Schwanz einer Katze behilflich. In viralen Debatten um Buttertoast gegen Katzenbeine wird Physik humorvoll auf die Probe gestellt. Katzen scheinen mit ihrer Geschicklichkeit den Naturgesetzen zu trotzen und ihre Wirbelsäule sowie der Schwanz sind perfekt dafür gemacht. Aber welche anatomischen Merkmale der Wirbelsäule und ihres Schwanzes ermöglichen es Katzen, solche Kunststücke der Beweglichkeit zu vollbringen?
Die Wirbelsäule der Katze
Wie alle Säugetiere haben auch Katzen eine Wirbelsäule, die in verschiedene Bereiche unterteilt ist: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuzbeinwirbelsäule und Schwanzwirbelsäule. Jedes Segment spielt eine entscheidende Rolle für die allgemeine Funktionalität und Beweglichkeit von Katzen.
Was ist das Besondere an der Wirbelsäule einer Katze?
Die Wirbelsäule der Katze besteht aus mehr Wirbeln als die des Menschen. Unsere Wirbelsäule ist eben auch auf eine aufrechte Haltung ausgelegt. Im Gegensatz dazu ist die Wirbelsäule der Katze für horizontale Beweglichkeit optimiert. Die Lenden- und Brustwirbel von Katzen sind lockerer miteinander verbunden, was einen größeren Bewegungsspielraum ermöglicht, der ideal für Sprints und Sprünge ist. Obwohl Katzen körperlich in der Lage sind, für kurze Zeit auf ihren Hinterbeinen zu laufen, bewegen sie sich bevorzugt auf allen Vieren.
Funktionen der Katzenwirbelsäule
- Stütze: Die Wirbelsäule bildet das Fundament für den Körper.
- Schutz: Sie schirmt das Rückenmark ab, einen wichtigen Teil des zentralen Nervensystems.
- Beweglichkeit: Die Anpassungsfähigkeit der Wirbelsäule ist der Schlüssel zur Agilität der Katze, da sie ein hohes Maß an Drehung und Biegung ermöglicht, was für ihre dynamischen Bewegungen unerlässlich ist.
Wirbelsäulenregionen und die Anzahl der Knochen in der Wirbelsäule der Katze
Die Wirbelsäule besteht aus 48 bis 53 Knochen, die etwa ein Fünftel aller Knochen des Katzenskeletts ausmachen. Schauen wir uns ihre Abschnitte genauer an.
- A – Halswirbelsäule (Nacken)
Diese Region besteht aus 7 Knochen, die ein breites Spektrum an Kopfbewegungen ermöglichen. Diese Flexibilität ist für Katzen von entscheidender Bedeutung, denn sie verbessert ihre Fähigkeit, ihre Umgebung abzusuchen, und unterstützt ihre räuberischen Fähigkeiten. - B – Brustwirbelsäule (oberer Rücken)
Dieser Bereich besteht aus 13 Wirbeln und ist fest mit den Rippen verbunden, was zur Stabilität beiträgt und die lebenswichtigen Organe schüt - C – Lendenwirbelsäule (unterer Rücken)
Die 7 Lendenwirbel sind der Schlüssel für die kräftigen Muskelansätze, die explosive Sprünge und schnelles Laufen ermöglichen. Die Struktur dieser Region unterstützt Hochgeschwindigkeitsbewegungen und schnelle Richtungswechsel. Der mögliche Bereich, in dem sich eine Katze drehen kann, beträgt fast 180°!1 - D – Sakralbereich (Kreuzbein)
Die Integration der Kreuzbeinwirbelsäule in das Becken wirkt sich auf die hinteren Gliedmaßen aus und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Stabilität während der Bewegung. Es gibt 3 Kreuzbeinwirbel. - E – Caudalwirbel (Schwanz)
Katzen können zwischen 18 und 23 Schwanzwirbel haben, die wesentlich zu ihrem Gleichgewicht und ihren kommunikativen Fähigkeiten beitragen. Der Schwanz dient als Gegengewicht beim Seiltanz und hilft bei scharfen Kurven und schnellen Richtungswechseln.
Der Schwanz der Katze im Detail
Funktionen eines Katzen Schwanzes
Der Schwanz besteht nicht nur aus Knochen, sondern auch aus Schwanzwirbeln, Gelenken, Muskeln und Nerven. Diese sind so konzipiert, dass sie fein abgestimmte Bewegungen ermöglichen. Diese Struktur des Katzen Schwanz ist von zentraler Bedeutung für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts, insbesondere bei Drehungen in der Luft und beim Navigieren auf engem Raum. Je weiter man nach unten geht, desto kleiner werden die Knochen, was erklärt, warum die Schwanzspitze einer Katze besonders flexibel ist.
Gelenke, Bandscheiben und Muskeln im Schwanz der Katze
Gelenke: Die Schwanzwirbel der Katze sind durch verschiedene Arten von Gelenken miteinander verbunden, die zusammen die Flexibilität und funktionelle Vielseitigkeit des Schwanzes verbessern. Die Synovialgelenke, die im gesamten Schwanz am weitesten verbreitet sind, ermöglichen flüssige und umfangreiche Bewegungen, die für die Beweglichkeit des Schwanzes unerlässlich sind. Knorpelgelenke, die sich zwischen den Schwanzwirbeln befinden, bieten eine geringe Flexibilität und dienen als Polster, die für die Absorption von Stößen bei dynamischen Aktionen und die Feinabstimmung des Gleichgewichts des Schwanzes entscheidend sind.
Muskeln: Die wichtigsten beteiligten Gruppen sind die Sakrokoccygeal- und Sakrocaudalmuskeln. Diese Muskeln ermöglichen es dem Schwanz, sich auf und ab zu bewegen oder von einer Seite zur anderen zu schwingen, was der Katze hilft, ihre Beweglichkeit zu erhalten und ihre Gefühle auszudrücken. Darüber hinaus trägt der Musculus caudofemoralis, der den Schwanz mit den Hinterbeinen verbindet, dazu bei, die Katze vorwärts zu treiben, indem er den Oberschenkel nach hinten zieht, und spielt somit eine entscheidende Rolle für die Fähigkeit der Katze, effizient zu laufen oder zu springen.
Zwischenwirbelscheiben: Diese befinden sich zwischen den Wirbeln der gesamten Wirbelsäule, einschließlich der Schwanzwirbel (bei Tieren mit Schwänzen). Die Bandscheiben bestehen aus einer zähen, faserigen Außenschicht, dem Annulus fibrosus, und einem weichen, gallertartigen Kern, dem Nucleus pulposus, der in erster Linie als Stoßdämpfer für die Wirbelsäule fungiert. Sie ermöglichen Flexibilität und Bewegung in der Wirbelsäule und dämpfen gleichzeitig die Wirbel gegen Stöße, die bei normalen Aktivitäten und Verhaltensweisen wie Springen, Laufen und Landen auftreten.
Die Nerven im Schwanz einer Katze und wie er zur Kommunikation beiträgt
Nerven: Die kaudalen Spinalnerven (Coccygealnerven) treten aus dem Rückenmark aus und verlaufen bis zum Schwanz. Sie sind für die sensorische Innervation und die Bewegungskontrolle zuständig. Im Wesentlichen geben die Nerven den Muskeln die Anweisungen, um kontrollierte Bewegungen zu ermöglichen. Außerdem machen sie den Schwanz empfindlich für Berührung, Temperatur und Schmerz. Auf einen schmerzhaften Reiz reagieren sie mit Reflexen, wie z. B. dem Wegzucken.
Kommunikation:
- Geruchskommunikation: Der Schwanz enthält Duftdrüsen, die Pheromone produzieren. Katzen nutzen diese Drüsen, um ihr Revier zu markieren, indem sie Duftspuren auf Oberflächen hinterlassen.
- Visuelle und taktile Signale: Katzen nutzen ihren Schwanz auch, um durch bestimmte Bewegungen Gefühle und Absichten zu vermitteln. Ein erhobener Schwanz signalisiert zum Beispiel oft Freude oder Zuversicht.
Einen umfassenden Leitfaden zum Interpretieren der Schwanzbewegungen deiner Katze und zum Verstehen ihrer Kommunikationssignale findest du in unserem ausführlichen Artikel Verstehe deine Katze. Er enthält eine ausführliche Liste von Schwanzbewegungen und erklärt, wie du sie richtig interpretieren kannst.
