Ursprünglich in den verschneiten Wäldern Russlands zu Hause, hat die Sibirische Katze ihren Weg in viele moderne Wohnzimmer gefunden – und das zu Recht. Sie vereint ein imposantes Äußeres mit einem liebevollen, aber selbstständigen Charakter. Ihr dichtes Fell schützt sie nicht nur vor Kälte, sondern fasziniert auch durch seine natürliche Schönheit.
Was macht die Sibirische Katze so besonders? Ist sie wirklich allergikerfreundlich? Und worin unterscheidet sie sich von ihrer „maskierten Schwester“, der Neva Masquarade? Hier findest du Antworten, Einordnung und viele hilfreiche Tipps zur Haltung, Pflege und Ernährung.

Aussehen der Sibirischen Katze – Kraftvoll, kompakt und wetterfest
Die Sibirische Katze ist kräftig gebaut, mittelgroß bis groß, mit muskulösem Körper und starkem Knochenbau. Kater wiegen meist 6 bis 8 kg, Katzen 4 bis 6 kg. Sie wirkt kompakt, aber nicht plump – vielmehr athletisch und beweglich.
Typisch ist das dichte Dreifachfell:
- eine wärmende Unterwolle,
- darüber eine schützende Zwischenlage,
- und abschließend ein leicht fettiges Deckhaar, das Wasser abweist.
Im Winter wirkt die Sibirische Katze wie ein kleiner Luchs mit Halskrause und dichtem Pelz. Im Sommer verliert sie große Teile des Unterfells, bleibt aber gut geschützt.
Farben: erlaubt sind fast alle natürlichen Farben, mit und ohne Weißanteil. Einzige Ausnahme sind Point-Färbungen – diese kommen ausschließlich bei der Neva Masquarade vor.
Im Vergleich:
- Die Norwegische Waldkatze wirkt etwas länger und eleganter,
- Die Maine Coon ist meist größer und schwerer, mit rechteckigerem Körperbau.
Die Neva Masquarade – Maskierte Schwester der Sibirischen Katze
Die Neva Masquarade ist eine Farbvariante der Sibirischen Katze mit sogenannten Point-Abzeichen: die Fellfarbe ist am Körper heller und konzentriert sich auf Gesicht, Ohren, Beine und Schwanz. Diese Form der Färbung entsteht durch ein temperaturabhängiges Enzym – dunkle Farben zeigen sich nur an kühlen Körperstellen.
Besonders auffällig sind die tiefblauen Augen, die alle Neva Masquarade-Katzen gemeinsam haben.
Die Rasse erhielt ihren Namen vom russischen Fluss Neva, an dessen Ufer die ersten Vertreter dieser Farbvariante entdeckt wurden. In Russland wird sie auch „Newskaja Maskaradnaja“ genannt.
Auch wenn sich die Neva Masquarade optisch deutlich unterscheidet, zählt sie laut FIFe (Fédération Internationale Féline) zur Rasse der Sibirischen Katze.

Charakter der Sibirischen Katze – Wachsam, verspielt und menschenbezogen
Sibirische Katzen gelten als lebendig, klug und menschenfreundlich. Sie sind keine „Schoßkatzen“, suchen aber aktiv die Nähe ihrer Bezugsperson – besonders, wenn sie Vertrauen aufgebaut haben.
Sie beobachten gern, sind lernfreudig und nehmen Veränderungen im Alltag gelassener hin als viele andere Katzen.
Im Vergleich:
- Ragdolls sind ruhiger und anhänglicher,
- Norwegische Waldkatzen zeigen mehr Eigenständigkeit,
- Maine Coons sind meist verspielter, aber auch lauter.
Die Sibirische Katze liebt es zu klettern und braucht Zugang zu erhöhten Liegeplätzen. Gleichzeitig ist sie sensibel und reagiert feinfühlig auf Stimmungen im Haushalt.
Haltung der Sibirischen Katze – Wohnung oder Freigang?
Trotz ihrer Ursprünge im Freien lässt sich die Sibirische Katze auch in der Wohnung halten – vorausgesetzt, es gibt genug Platz, Abwechslung und Rückzugsorte.
Ein gesicherter Balkon oder ein katzensicherer Garten ist ideal. Dort kann sie ihrer natürlichen Neugier und dem Klettertrieb nachgehen.
Kann man eine Sibirische Katze alleine halten?
Nur bedingt. Auch wenn sie selbstständig ist, sucht sie Gesellschaft – entweder durch eine zweite Katze oder einen konstant anwesenden Menschen. Einzelhaltung ist bei ausreichend Beschäftigung möglich, aber nicht ideal.
Pflege der Sibirischen Katze – Natürlich, aber mit Aufwand
Ihr Fell ist pflegeleicht – solange man regelmäßig dranbleibt. Vor allem im Frühling und Herbst verliert die Sibirische Katze viel Unterwolle. Ohne Bürsten kann es zu Knotenbildung kommen, vor allem an Hosen und unter der Brust.
Pflege-Tipps:
- Im Fellwechsel täglich bürsten, sonst 2–3x pro Woche
- Fell nicht schneiden – die natürliche Struktur schützt
- Sanfte Unterwollkämme verwenden, keine Zupfbürsten
Das Deckhaar ist leicht fettig und schmutzabweisend. Regelmäßiges Baden ist nicht nötig – im Gegenteil: zu häufiges Waschen kann den natürlichen Schutzfilm zerstören.

Gesundheit – Ist die Sibirische Katze wirklich so robust?
Die Sibirische Katze zählt zu den ursprünglichsten Hauskatzenrassen und gilt als ausgesprochen robust. Dennoch können auch bei ihr bestimmte Erbkrankheiten auftreten:
- HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie): wie bei vielen größeren Rassen – verantwortungsvolle Zucht prüft durch Ultraschall
- PKD (Polyzystische Nierenerkrankung): bisher nur vereinzelt dokumentiert
- Allgemeine Vorsorge: regelmäßige Impfungen, Gewichtskontrollen und Zahnchecks
Lebenserwartung: 14 bis 18 Jahre, bei guter Haltung sogar darüber hinaus.
Ernährung – So bleibt die Sibirische Katze fit und aktiv
Die Sibirische Katze hat einen mittelhohen Energiebedarf – abhängig davon, ob sie drinnen lebt oder Freigängerin ist. In jedem Fall sollte die Nahrung ausgewogen, proteinreich und frei von Zucker oder Füllstoffen sein.
Empfohlen wird:
- Hochwertiges Nassfutter mit hohem Fleischanteil
- Tägliche Portionen je nach Gewicht und Aktivität: ca. 300–400 g
- Bei Trockenfutter: ausreichend Wasser bereitstellen
Kätzchen dürfen frei fressen, benötigen aber zusätzliche Kalorien – das Wachstum zieht sich oft über 3 Jahre.
Herkunft der Sibirischen Katze – Wildkatze mit Wurzeln in Russland
Die Sibirische Katze ist keine künstlich gezüchtete Rasse – sie hat sich über Jahrhunderte natürlich entwickelt. In den Wäldern und Dörfern Sibiriens überlebten nur die widerstandsfähigsten Tiere. Kälte, Nässe und weite Reviere prägten ihren Körper und Charakter.
Die systematische Zucht begann in Russland erst in den 1980er-Jahren, international bekannt wurde die Rasse in den 1990ern. Heute ist sie vor allem in Europa, aber auch in den USA und Japan geschätzt.



FAQ – Häufige Fragen zur Sibirischen Katze
Ist die Sibirische Katze allergikerfreundlich?
Ja – sie produziert oft weniger Fel d 1, das Hauptallergen bei Katzen. Viele Allergiker vertragen sie besser. Dennoch ist das individuell verschieden – ein Allergietest vor dem Einzug ist ratsam.
Wie viel kostet eine Sibirische Katze?
Zwischen 1.000 und 2.000 Euro, je nach Zucht, Farbe und Stammbaum. Neva Masquarade-Kitten sind oft etwas teurer.
Ist die Sibirische Katze für Anfänger geeignet?
Ja – wenn du bereit bist, dich regelmäßig um Fellpflege und Beschäftigung zu kümmern. Sie ist ausgeglichen und lernfreudig, aber kein Sofakissen.
Was ist der Unterschied zwischen Sibirischer Katze und Neva Masquarade?
Die Neva Masquarade ist eine Farbvariante mit Point-Muster und blauen Augen. Charakter und Körperbau sind nahezu identisch.
Wie groß wird die Sibirische Katze?
Kater wiegen bis zu 8 kg, Weibchen 4–6 kg. Die Tiere entwickeln sich langsam und sind erst mit 3–4 Jahren vollständig ausgewachsen.
Für wen eignet sich die Sibirische Katze?
Die Sibirische Katze ist ideal für Menschen, die eine natürliche, robuste und soziale Katze suchen – mit dem gewissen Hauch Wildnis. Sie liebt Bewegung, braucht Nähe und überzeugt durch ihre wache, loyale Art.
Die Neva Masquarade bringt zusätzlich eine ganz besondere Farbgebung ins Spiel – für alle, die sich in blaue Augen und „maskierte Schönheit“ verliebt haben.
Lust auf mehr? Lies auch unsere Porträts zur [Norwegischen Waldkatze], [Ragdoll] oder [Maine Coon] – zum Vergleichen und Verlieben.