Illustration einer Katze die auf dem Tresen einer Metzgerei sitzt

Wie funktioniert die Herstellung von Katzenfutter – Nassfutter für Katzen

Katzenfutter gibt es in verschiedenen Formen und die Art der Herstellung selbst trägt viel zur Qualität des Futters bei. So unterscheidet man in der Konsistenz in erster Linie zwischen Ragout, Stückchen in Soße, Gewolft, Paté und Mousse.

Welches Fleisch wird für die Herstellung von Katzenfutter verarbeitet?

Die Herstellungsprozesse variieren je nach Art des Katzenfutters, können aber allgemein in die gleichen Schritte unterteilt werden. In der Industrie erfolgt die Herstellung in der Regel unter Verwendung verschiedener Fleisch- und Nebenprodukte, die oft aus weniger hochwertigen Quellen stammen. Statt ausschließlich ganze Fleischstücke zu verwenden, werden oft auch Fleischnebenprodukte wie Karkassen und Mechanisch Separiertes Fleisch (MSM, aus dem Englischen Mechanically Separated Meat) eingesetzt.1,2

Das klingt jedoch schlechter als es tatsächlich ist. Erstens wird Fleisch für viele Futterarten püriert; die ursprüngliche Form des Fleisches am Tier ist daher ohnehin oft von untergeordneter Bedeutung. Außerdem verfügen Katzen über Widerhaken auf ihrer Zunge, die es ihr ermöglichen, Fleisch effektiv von den Knochen zu schaben. Sie fressen ihre Beute auch mit Haut und Knochen und verwerten diese Teile auch in der Natur mit. Problematisch wird es nur, wenn Hersteller sich nur an dieser billigen Form des Fleisches orientieren.

Hochwertigere Teile eines Tieres enthalten mehr oder andere Nährstoffe, was wichtig ist, für eine ausgewogene Ernährung. Hier kann man sich nur an der Deklaration der Hersteller orientieren, die aber viel zu oft mangelhaft ist und keine einzelnen Bestandteile auflistet. Nur bei Ragout-Sorten kann man sich sicher sein, welche Teile verarbeitet wurden, da diese oft nur geschnitten werden und ihre eigentliche Form behalten. Man sieht die einzelnen Zutaten auch im fertigen Produkt noch. Das Ragout-Katzenfutter von Dynasty ist ein sehr gutes Beispiel, bei dem alle Einzelteile von Fleisch, bis Hühnerherzen oder Gemüseteile erkennbar sind.

Die verlockung, billige Rohstoffe einzusetzen ist hoch.

Katzenfutter Hersteller verwenden in der Herstellung von Paté oder Mousse auch oft Produktionsreste wie Fleisch- und Fischabfälle aus der Nahrungsmittelproduktion (für den Menschen erzeugte Produkte).2 Diese sind günstig da sie sich nicht anderweitig verarbeiten lassen und sonst teuer entsorgt werden müssten. Zudem können diese ungewünschte Nebenprodukte und eine Vielzahl unterschiedlicher Tierquellen umfassen. Diese entsprechen auch nicht unbedingt den Standards für den menschlichen Verzehr.

Bessere Inhaltsstoffe sind dagegen echtes Fillet- oder Muskelfleisch, sowie hochwertige Innereien wie Herz und Leber. Sie gelten als hochwertige Innereien, da sie eine hohe Konzentration an essentiellen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und Enzymen enthalten. Im Vergleich dazu sind in minderwertigen Teilen wie Lunge und Euter nur sehr geringere Mengen wichtiger Nährstoffe enthalten. Durch ihre Verwendung kann zwar mehr vom Tier verarbeitet werden, was im Allgemeinen eine gute Sache ist, aber es verleitet auch dazu, Entsorgungskosten zu sparen, indem man Teile in die Produktion einbringt, die da eigentlich nicht rein gehören.

Der Verarbeitungsprozess von Nassfutter

Der Prozess zur Herstellung von Katzenfutter beginnt damit, dass die Fleisch- und Nebenprodukte mechanisch zerkleinert und gemischt werden. Diese Mischung kann auch mit anderen Zutaten wie Getreide, Gemüse und Bindemitteln vermengt werden, um die gewünschte Konsistenz und Zusammensetzung zu erreichen.

In Extremfällen wird diese Masse noch stärker verflüssigt und später wieder zu einer Form verdickt. Hierbei entstehen oft die Fleischwürfel in Sauce, deren Eigenschaften aber mit denen von Fleisch nichts mehr gemein haben.

Um ein Alleinfuttermittel verkaufen zu können, müssen Hersteller bei Katzenfutter verschiedene EU-Richtlinien zur Nährstoff-Zusammensetzung einhalten. Diese werden in der EU von der FEDIAF, dem Verband der europäischen Heimtiernahrungsindustrie, als Richtlinie herausgegeben.3 Eigentlich alle großen Hersteller gehören diesem Verband an4 und halten sich auch an die Richtlinien. In der Herstellung werden die Nährstoffgehalte der einzelnen Zutaten, einschließlich Vitamine und Mineralstoffe, durch Laboranalysen und Hochrechnungen kalkuliert. Die berechnete Differenz zur FEDIAF-Richtlinie wird dann in Form eines vorher zusammengemischten Nährstoff-Mixes in Pulver-Form (auch Premix genannt) bei der Herstellung mit ins Futter gegeben.

Ragout – neuere und aufwändigere Produktion von Katzenfutter

Ein Ragout ist zwar nach Barf die beste Form von Katzenfutter, aber auch deutlich teurer als konventionelle Formen. Vorausgesetzt, der Hersteller macht es richtig. Hier werden ganze Fleisch- und Gemüsestücke verarbeitet, manchmal sogar ganze Hühnerherzen. Du kannst in einem Ragout-Futter die einzelnen Teile gut erkennen. Um ein Ragout zu einem Alleinfutter zu machen, benötigt es die selben von der FEDIAF vorgegebenen Zusätze wie Taurin, Vitamine und Mineralstoffe. Dazu wird oft nur ein Teil des Fleisches gewolft und zu einer Wurst gepresst (ähnlich wie beim Metzger), in der die Nährstoffe einbearbeitet sind. Also eine Art grobe Bratwurst ohne Darm. Diese kommt dann in Scheiben geschnitten mit in die Dose.

Die unterschiedlichen Formen und Größen von Fleisch, Wurst und Gemüse gestalten die Herstellung extrem schwierig. Hersteller benötigen mehrere Produktionsstraßen und Maschinen für diese Art Futter. In der Abfüllung sinken schwere Teile nach unten, leichte schwimmen oben. Das korrekte Vermengen im Futter ist daher sehr anspruchsvoll und kann zu Schwankungen führen. Viele bekannte Industriell abgefüllte Ragout-Marken haben dieses Problem. Einige sind extrem wässrig, andere enthalten zu viel Gemüse oder zu viele Herzen, manche Dosen kaum welche. Diese Herausforderungen veranlassen kleinere Anbieter oft zu einer manuellen Abfüllung, was die Produktionskosten aber weiter erhöht.

Herstellung von gewolftem Katzenfutter – Paté und Mousse

Bei Futter auf Fleischbrät-Basis wie Paté ist das vergleichsweise einfach. Anders als bei einem Ragout mischt man alles zusammen, püriert es und füllt es ab. Damit erhält man einen Fleischbrei, der sich leicht verarbeiten und abfüllen lässt. Um dieses Fleischbrät aber beim Kochen zu einer homogenen Masse zu verbinden, müssen in der Produktion zwingend Hilfsstoffe wie Verdickungsmittel oder Bindemittel eingesetzt werden. Diese sorgen dafür, dass die im Brät enthaltene Flüssigkeit auch dort bleibt und eine leicht kaubare Konsistenz gewährleistet wird. Ein Hersteller, der diese Stoffe dennoch meidet, ist Lucky Kitty. Auch wenn das löblich ist, bildet sich dadurch in der Dose ein sehr fester Fleischklumpen in der Mitte der Dose, der sich vom Wasser trennt.

Die unterschiedlichen Bezeichnungen von Katzenfutter wie Gewolft oder Paté entsprechen in der Herstellung dem Mahlgrad des Futters. Ein Paté ist sehr fein, fast glatt und hat nichts mehr mit der Konsistenz von Fleisch gemein. Gewolftes Futter ist etwas gröber und erinnert dagegen eher an Hackfleisch. Nassfutter in Mousse-Form hat eine leichte, luftige Konsistenz und ähnelt in gewisser Weise menschlichen Lebensmitteln wie Mousse oder Pudding. Es hat eine besonders weiche Textur, wird aber auch entsprechend stark verarbeitet.

Eine Sonderform der Herstellung sind die schon genannten Stückchen in Soße, die keine echten Fleischstückchen, sondern in Form gepresstes Fleischbrät sind, das einem Fleischwürfel nur ähnelt. Wie du dir vorstellen kannst, sind auch diese Würfel entsprechend mit Zusatzstoffen bearbeitet, damit sie ihre Form behalten. Übrigens sind diese Stoffe oft nicht deklarationspflichtig. Du wirst diese Info also nicht auf dem Etikett der Dose finden.

Der Kochprozess von Nassfutter

Ein Fleischbrät-Futter wird nach der Mischung in großen Chargen gekocht. Der Kochprozess von Ragout ist ähnlich, nur werden die Zutaten manchmal einzeln vorgekocht. Um Mikroorganismen abzutöten und die Haltbarkeit des Futters zu verlängern, werden die Zutaten bei hohen Temperaturen erhitzt. Üblicherweise geschieht das bei großen Produktionen in Metallröhren. Hier wird das Futter mit Wasser durch die Röhre gepresst und dann in Dosen abgefüllt. Bei diesem Transport gelangt diese Flüssigkeit mit in der Dose des Nassfutters.

Dieses Wasser – da auch Bestandteil des Kochprozessen – wir auf den Etiketten dann als Brühe angegeben. Das fällt besonders auf, wenn man sich mit den Zusatzstoffen befasst. In den nördlichen Regionen Deutschlands ist kein Mangan im Grundwasser vorhanden, weshalb es bei der Herstellung von Katzenfutter hinzugefügt wird. Ein Hersteller, der Mangan im Grundwasser hat, muss es nicht zusätzlich hinzufügen und damit auch nicht auf der Dose auszeichnen. Das heiße Katzenfutter kommt dann in vorher sterilisierte Dosen, wird verschlossen und etikettiert.

Wie entsteht der Geruch von Katzenfutter?

Natürlichere Katzenfuttersorten, die weniger stark industriell verarbeitet sind, neigen auch dazu, weniger intensiv zu riechen. Sie behalten mehr von ihrem natürlichen Geruch – also von frischem Fleisch. Je stärker ein Katzenfutter in der Herstellung verarbeitet wurde, um so stärker richt es auch oft nach Katzenfutter.

Dir fällt der Unterschied direkt auf, wenn du ein Katzenfutter in Ragout-Konsistenz öffnest. Obwohl hier oft die selben Inhaltsstoffe wie bei konventionellem Katzenfutter verarbeitet sind, riecht es deutlich anders. Zudem gibt es bei diesem Futter keine Möglichkeit, etwas zu verstecken, da die einzelnen Zutaten leicht zu erkennen sind. Deshalb ist oft auch die Rohstoff-Qualität etwas besser.

Denaturierung von Proteinen

Beim Kochen von Fleisch werden die Proteine im Fleisch denaturiert. Das bedeutet, dass sich die Proteinstruktur verändert, was zu einer Veränderung der Textur und des Geschmacks führt. Denaturierung führt dazu, dass das Protein seine spezifische Form verliert, was oft zu einem Verlust seiner biologischen Aktivität oder Funktion führt. So führt das Kochen von Eiern dazu, dass das Protein Albumin denaturiert und von einer klaren, flüssigen Substanz zu einem weißen Feststoff wird. Denaturierte Proteine verändern nicht unbedingt ihre chemische Zusammensetzung, sondern lediglich ihre Struktur. Beim Fleischbrät, das aus zerkleinertem, vermahlenem oder püriertem Fleisch besteht, tritt diese Denaturierung aber schneller und gleichmäßiger auf als bei Fleischstückchen.

Veränderung der Fettstruktur

Beim Kochen von Fleisch verändern sich auch die Fettmoleküle. Einige ungesättigte Fettsäuren können oxidieren, was zu einem Verlust von Omega-3-Fettsäuren führen kann. Fleischbrät, das oft mit Zusätzen wie Öl oder Brühe gekocht wird, kann einen höheren Fettgehalt aufweisen als Fleischstückchen, die trocken gekocht werden. Mehr Fett reagiert wiederum mehr mit den übrigen Zutaten und oxidiert stärker, was auch ein Grund für den typischen Katzenfutter-Geruch ist. Pürierte Produkte riechen daher auch viel unangenehmer als zum Beispiel ein Ragout-Katzenfutter.

Bildung von Aromastoffen

Beim Kochen von Fleisch entstehen durch verschiedene chemische Reaktionen neue Aromastoffe. Diese Aromastoffe tragen zum charakteristischen Geschmack von gekochtem Fleisch bei. Fleischbrät, das durch Zerkleinern und Mischen intensiver bearbeitet wird, kann eine intensivere Aromabildung aufweisen als Fleischstückchen, die weniger verarbeitet sind.

Bildung von Verbindungen

Während des Kochens können auch neue Verbindungen zwischen den Proteinen und anderen Bestandteilen des Fleisches entstehen. Diese neuen Verbindungen tragen zum Geschmack und zur Textur des gekochten Fleisches bei. Bei Fleischbrät passiert das deutlich stärker und schneller als bei ganzen Fleischstückchen.

(Technologische) Zusatzstoffe in der Herstellung von Katzenfutter

Kommerzielle Katzenfutter-Sorten enthalten Zusatzstoffe wie Vitamine, Mineralien und Aromen. Oft außerdem Konservierungsmittel, Antioxidationsmittel, Verdickungs- oder Bindemittel und Farbstoffe. Ob das der Fall ist und wie gut die eingesetzten Stoffe in ihrer Qualität sind, lässt sich nicht immer beurteilen, da viele davon nicht deklariert werden müssen. Diese Stoffe verändern auch den Geruch und die Konsistenz des Futters, so dass es zumindest möglich ist, von der Art des Futters auf ihre Verwendung zu schließen. Viele Zusatzstoffe in Verdacht, Allergien oder Unverträglichkeiten zu begünstigen.5,6

Veränderung der Nährstoff-Zusammensetzung ist beim Kochen unvermeidbar

Insgesamt verändert das Kochen von Fleisch die Zusammensetzung der Nährstoffe und die sensorischen Eigenschaften, sowohl bei Fleischbrät als auch bei Fleischstückchen. Der genaue Grad der Veränderung hängt von Faktoren wie Temperatur, Kochdauer, Flüssigkeitszugabe und Art und Konsistenz des Fleisches ab. Einige Nährstoffe gehen beim Kochen verloren, während andere durch den Kochprozess freigesetzt, ausgeschwemmt oder auch intensiviert werden.

Du solltest daher immer darauf achten, auch die Sauce mit zu verfüttern. Bei einem pürierten Futter bleiben die beim Kochen anfallende Brühe – und damit auch die darin ausgeschwemmten Nährstoffe enthalten. Durch die eingesetzten Verdickungsmittel verbinden sich Fleischbrät und Wasser wieder zu einer Masse. Bei einem Ragout ist das nicht so. Zwar sind auch hier die Nährstoffe noch in der Sauce enthalten, nur nicht jede Katzen liebt diese auch, während andere sogar darin „baden“.

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